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BMW i7: Generation 7 seit 1977. Luxus- statt Oberklasse!

Gregor Soller

Er kommt erstmals rein elektrisch, größer und stärker denn je. Und er bietet von allem viel – egal ob Platz, Performance oder Komfort. Wir öffnen das elektrische Portal der neuen Siebener-Reihe und nehmen auf einem kuscheligen Merino-Kaschmir-bezogenen Sitz Platz - im Fond. Denn mit 3,21 Meter Radstand bei 5,39 Meter Länge, 1,95 Meter Breite und 1,54 Meter Höhe (plus je fünf Zentimeter) schließt er i7 zu Rolls Royce auf. Per 5,5-Zoll-Touchscreen in der Türtafel bringen wir uns in eine komfortable Position. Jetzt die Megascreen aus dem Dach klappen und der Film könnte beginnen. Der Fond bietet extrem viel Platz. Nach kurzer Eingewöhnung hat man auch alle Möglichkeiten der 5,5-Zoll-Screen erlernt und kann mehrere wirksame Massageprogramme, Sitzheizung und -Lüftung steuern. Letztere wird aber schon ab Stufe zwei unangenehm laut.

Kaschmir und Kino im Fond

Im Winter kann man wie bei Tesla auf der Leinwand ein virtuelles Feuerchen flackern lassen und die 31,3- Zoll-Touchscreen ist als Panoramadisplay im 32 : 9-Format mit 8K-Auflösung ausgelegt, was allerdings entsprechende Filme braucht, sonst kann es manchmal etwas unscharf werden. Abgerundet wird das Ganze optional mit dem Bowers & Wilkins Surround Sound System, das Kino-Raumklang samt toller Umhüllung schafft.

Akustisch stört allenfalls der raue Asphalt der US-Straßen. Zeit, auf den Fahrersitz zu wechseln – denn seit 1977 ist der Siebener auch immer ein Fahrerauto. Auch in ihm thront jetzt das „Curved Display“. Dass hier nicht alles Screen ist, verzeichnen wir positiv. Die Lüftungsbedienung folgt leider iX und die Luftausströmer wurden über die gesamte Breite der Instrumententafel kaschiert. Sie lassen sich, ergonomisch leider nicht ganz günstig, mit kleinen Gummieinstellern justieren - immerhin einfachst mechanisch.

Intelligenter Chauffeur: Der Fahrassistent plus

Perfekt der Fahrassistent plus, an den wir auf dem Highway übergeben. Für ewige Strecken auf US-Highways oder nervige chinesische Staus hat das was! Dann geht es in die Serpentinen. Fahrwerk und Lenkung sind wie zu erwarten über jeden Zweifel erhaben: Alle Unebenheiten gleich welcher Art verschwinden, bevor sie zu den Passagieren durchdringen ohne dass der i7 je schwammig oder unkomfortabel wirken würde. Hier hilft ihm auch der aktive Wankausgleich. Dazu kommt die präzise Lenkung. Da die Hinterachse bei der optionalen Integrallenkung mitlenkt, unterstützt das die Fahrstabilität oder ermöglicht U-Turn auf 12,3 Metern. Trotzdem: Größe und Masse des i7 sind immer präsent. Kompakter anfühlen als er ist tut sich der Siebener nicht mehr.

Stark UND sparsam: 544 PS, echte 500 km Reichweite

544 PS und 850 Nm bieten immer (mehr als) genug Kraft: Auf unserer rund 400 Kilometer langen gut klimatisierten und nicht sonderlich sparsam gefahrenen Tour kamen wir laut Anzeige am Ende bei 19,2 kWh/100 km heraus, das wären brutto mit Ladeverlusten rund 21,1 kWh/100 km – wenig für so viel Auto. Selbst auf anspruchsvollen Passagen zeigte der Bordrechner nie mehr als 22 bis 23 kWh an, was brutto noch erträgliche 24 bis gut 25 kWh/100 km wären. Dank 101,7 kWh Nettokapazität sind laut BMW 591 bis 625 Kilometer gemäß WLTP drin – im Alltag soll noch keiner der Mitarbeiter weniger als 500 Kilometer geschafft haben. AC-Laden klappt mit bis zu 22 kW – dann wäre der i7 in knapp sechs Stunden wieder am Start, DC klappt mit bis zu 195 kW. Dann wäre der Hub von 20 auf 80 Prozent in rund 30 Minuten abgeschlossen oder anders: Binnen 10 Minuten können rund 170 Kilometer Reichweite nachgeladen werden. Dabei hilft die ladeoptimierte Vorkonditionierung der Batterie durch vorausschauendes Wärmemanagement.

Was bedeutet das?

Mit der siebten Siebener-Generation hat BMW sein Topmodell neben Rolls-Royce gestellt, was man leider auch bei Gewicht und Masse merkt – aber noch nie fiel eine Fahrpräsentation so entspannt aus. Die Kunden wollten das so und BMW hat geliefert! Die ganz große neue Idee des intelligenten großen Wagens blieb man allerdings schuldig.

 
Die schlanken Rückleuchten betonen die Breite des Hecks und lassen es leichter wirken. | Foto: Uwe Fischer
Die schlanken Rückleuchten betonen die Breite des Hecks und lassen es leichter wirken. | Foto: Uwe Fischer
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