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Alfa Romeo Tonale: Das Geburtstagsgeschenk

Gregor Soller

Alfa feiert seinen 112. Geburtstag und beschenkt sich und die potenziellen Kunden mit dem Tonale. Der startet als Mildhybrid – gefolgt von einem Diesel und Plug-in.

Mit dem Tonale dürften die Alfa-Stückzahlen wieder merklich steigen – kein Wunder, denn das Programm wächst von zwei auf drei Modelle um 50 Prozent. Wir sind um Frankfurt herum Probe gefahren. Design und Platzangebot überzeugen: Alfa blieb sich treu und bietet trotzdem viel Platz für vier plus Gepäck (500 bis 1.550 l Kofferraum). Dazu kommen wertige Details wie die großen feststehenden Aluschaltpaddles, wertigen Applikationen im Sichtbereich und der Dachhimmel, der oberhalb der Frontscheine eingeschlagen und nicht einfach billig abgeschnitten wurde. Eine Etage tiefer und im Kofferraum fällt die Haptik dann leider deutlich kostenbewusster aus.

Alfa-typisch: Straffes Fahrwerk, griffig-knochiges Lenkrad

Das Lenkrad greift sich knochig-direkt wie immer, trotzdem dürfte die mit 13,6 schon direkt übersetzte Lenkung unserer Meinung nach fast noch eine Idee spitzer sein, zumal dem Tonale das trockene und sauber abgestimmte Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern gut zuarbeitet: Es bietet einen gelungenen Kompromiss aus Straffheit und Restkomfort. Hübsch sind die klassischen (digitalen) Skalen der Anzeigen und auch das Klimatisierungsklavier. Weniger Wert legte man auf ausgefeiltes Infotainment, hier muss ein 10,25-Zoll-Screen genügen. Dessen Bedienung geht in Ordnung setzt aber keine neuen Maßstäbe.

Auch bei der Sicherheitsassistenz hat man wieder massiv nachgelegt – wie überhaupt die Grundausstattung vergleichsweise üppig ausfällt – ebenso wie die Individualisierungsmöglichkeiten. Hier fällt die Preisliste erstaunlich üppig aus.

Der Startknopf erweckt den 1,5-Liter-Vierzylinder-Mildhybrid zum Leben: Der leistet mit normalem Turbo 130 PS, mit variablem Lader 160 PS und wird von einem 15-kW-48-Volt-E-Maschinchen unterstützt, das sich im Siebengang-Doppelkuppler versteckt und bis zu 55 Nm Drehmoment extra losmacht. Offiziell bieten die Verbrenner beide 240 Nm Drehmoment, die schon ab 1.500 Touren anliegen sollen, doch irgendwie tun sie das nur ungern: Obwohl in letzter Minute noch nachgebessert (mit manch anderen Details), wirken sie oft angestrengt und eher unlustig, so dass man je nach Gemütszustand zwei Möglichkeiten hat: Man dreht die dreistufige Fahrdynamikregelung „Alfa DNA“ entweder auf „Advanced Efficiency“ und lässt den Italiener einfach vor sich hintrödeln. – das erspart einem Stress – oder man nutzt gleich „Dynamic“, um immer einigermaßen Punch zu haben. Dann strafft sich das ganze Fahrzeug. Dazwischen wäre noch „natural“, was weder niedertouriges Bummeln noch dynamisches Fahren echt unterstützt. Auch der Übergang vom Stromer auf den Benziner gestaltet sich in manchen Fällen (beim Ausrollen oder Wieder-Anfahren) wie beim Jeep Compass oder Renegade manchmal etwas unharmonisch – das überblenden andere unauffälliger. Insofern bleibt beim Tonale Alfa-untypisch ausgerechnet der Antrieb etwas blass, sodass wir hier eher zum Diesel oder viel stärkeren Plug-in raten. Zumal der Mildhybrid trotz gelegentlichen Motor-Wegschaltens kaum unter 8,0l/100 km Verbrauch zu bekommen ist. Offiziell verbrauchen die beiden Mildhybride je 5,7 bis 6,1 respektive 6,5 l/100 km, was 129 bis 148 g CO2 entspricht.

Starke Garantie und NFT-Datei für den Wiederverkauf

Stark ist auch die Garantie von vier Jahren und dass man seinen Tonale als NFT per Blockchain zertifizieren lassen kann: Dann erhält der spätere Käufer alle Infos über das Auto – nicht nur Service, Wartung und Reparaturen, sondern auch Infos zum Fahrverhalten. Hier schielt Alfa bewusst auch auf Flotten, wo man so einen Blick auf die Nutzung werfen könnte und den Wagen später auf jeden Fall zertifiziert weitergeben könnte.

Die Preise starten bei selbstbewussten 35.500 brutto (29.831,93 Euro netto) für den 130-PS Sprint, während der 160-PS-Ti bei 42.000 Euro brutto (das sind 35.294,12 Euro) beginnt. Die Edizone Speciale als Opener kostet 39.000 (32.773,11 Euro netto) mit 130 PS respektive 41.000 Euro brutto  (34.453,78 Euro netto) mit 160 PS und rangiert in der Ausstattung zwischen dem 130-PS Sprint und dem 160-PS-Ti.

Was bedeutet das?

Der Tonale punktet mit Design, Fahrwerk und - Raumangebot! Er bringt Alfa Romeo erfrischend zurück – aber bei den Motoren dürften die Besten erst noch kommen.

 

 

 
Elegante Proportionen - die weitgehend von der Studie in die Serie gingen. | Foto: Alfa Romeo
Elegante Proportionen - die weitgehend von der Studie in die Serie gingen. | Foto: Alfa Romeo
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