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50 Jahre Honda Civic: Mann, bist Du gewachsen!

Gregor Soller

Einst startete er im Kleinwagensegment – in der 3,5-Meter-Klasse neben dem ebenfalls 1972 vorgestellten Renault 5 – doch im Gegensatz zu diesem als optisch maximal geschrumpfter Straßenkreuzer, der auch in den USA Kunden von seiner Kompaktheit überzeugen konnte. Soichiro Honda setzte früh auf die fortschrittliche Frontantriebs-Technik mit Quermotor und Heckklappe begeistern.

Mittlerweile ist der Civic ein halbes Jahrhundert und elf Modell-Generationen alt undwurde bisher  27,5 Millionen Mal gebaut. Wenngleich er im Laufe der Zeit über die Maße seiner einst größeren Brüder Accord oder Concerto hinauswuchs und heute mit 4,55 Metern Länge (1,15 Meter länger als die Urversion!) einen weiterhin sehr ungewöhnlichen Platz zwischen Kompakt- und Mittelklasse einnimmt.

Interessant und typisch 70er-Jahre intelektuell: Die Namensfindung

Civic steht symbolisch für „car created for citizens and cities” – als kompakter aber nicht schwächlicher Stadtwagen, der auch mal vier Personen von A nach B bringen konnte. In den 1980er-Jahren folgten CRX-Sportversionen und ein Hochdachkombi, bevor er zu großen Kompakten Richtung Mittelklasse wuchs, seit einigen Generationen auch als wilder „Type R“.

In den USA lief sich der Civic über Kalifornien warm: Großer Kofferaumdeckel und „Hondamatic“-samt niedrigen Verbräuchen – das Auto passte in die Ölkrise, zumal es über einen schadstoffarmen und sparsamen CVCC-Magermischmotor verfügte, der bis 1983 sogar ohne Katalysator die strengen US-Abgasnormen schaffte.

Als Honda mit dem Civic Stufenheck British Leyland (vorübergehend) rettete

Die zweite Civic-Generation wuchs merklich Richtung VW Golf und kam auch als Stufenhecklimousine Ballade und begründete die Zusammenarbeit mit Austin Rover, damals noch British Leyland: Der „Ballade“ war als umgebadgter „Acclaim“ – made in Britain der letzte (und einer der zuverlässigsten) Pkw der britischen Marke Triumph. Die folgende, dritte Civic-Generation brach mit einem charakterstarken Steilheck erneut mit Konventionen, die Briten nannten „ihre Stufenheckversion“ jetzt Rover 200. Ab 1986 eröffnete Honda im englischen Swindon ein eigenes europäisches Werk, das mittlerweile (auch wegen dem Brexit) geschlossen wurde.

Die folgenden Generationen blieben dem Steilheck treu, verloren aber etwas die Durchschlagkraft der Vorgänger. Nochmal stark aufgezeigt wurde ab 2001 mit dem Type-R. Er drehte wie Hölle (bis 8.000 Touren, eine Honda-Spezialität) und lief bis zu 272 km/h – Kult!

Hybrid, Diesel, Hochdrehzahl – Honda ist Motorenspezialist

Generation sieben kam 2003 erstmals als Hybrid, auch Diesel gab es. Trotzdem verschwand der Civic ein bisschen im Nirgendwo der vielen Kompakten. Mit wildem Design setzte Generation acht ab 2005 nochmal ein Ausrufezeichen. Europa wurde von Honda in Sachen Wichtigkeit dezent zurückgestuft, entsprechend dünn wurden Programm und Verkäufe – doch der Civic blieb und gehört zu den Urgesteinen der Marke! Jetzt in elfter Generation – happy birthday, alter Junge!

Was bedeutet das?

Der Civic gehört nach wie vor zu den wichtigsten Honda-Modellen – und hält weiter die Fahne hoch für all die, die keinen SUV wollen.

 
1972, Generation 1: Liebling, ich hab den Straßenkreuzer geschrumpft: Die Optik des Civic folgte stark dem US-Geschmack. | Foto: G. Soller
1972, Generation 1: Liebling, ich hab den Straßenkreuzer geschrumpft: Die Optik des Civic folgte stark dem US-Geschmack. | Foto: G. Soller
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