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Weil fordert Steuerermäßigungen für E-Auto-Käufer

Editorial Newsletter VISION mobility

Liebe Leserinnen und Leser, 

„Hält entscheidend länger ...“ – die Mittelälteren unter uns werden sich noch an die legendäre Duracell-Werbung mit dem trommelnden Hasen erinnern. Der Hase ist heute das E-Auto. Denn mehrere Studien der jüngsten Zeit etwa von R3 und KEA-BW deuten an, dass Elektroauto-Akkus „entscheidend länger“ halten, als man bisher annahm. Kurz: Sie sind kaum kleinzukriegen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der den ewigen Elektro-Skeptikern den Wind aus den Segeln nehmen sollte. Falls Fakten denn interessieren, in der emotional aufgeladenen Debatte um die Elektroautos und die Mobilität von morgen, die eigentlich längst viel breiter die Mobilität von heute sein sollte. Gerade auch Flotten und Unternehmensfuhrparks sind hier in der Verantwortung zu handeln – und wählen doch noch viel zu oft den Diesel, nach dem Motto: „Never change a running system.“ Aber das System läuft eben längst nicht mehr, zumindest nicht für die Umwelt und das Klima – und damit letztlich für uns alle.
 
Doch bald eben auch nicht mehr für die Firmen: Denn weiter auf den Verbrenner zu setzen, könnte mit den neuen CSR-Regularien für Unternehmen, die zum CO2-Reporting der Firmenmobilität zwingen, teuer werden. Abgesehen vom mittelfristig steigenden Spritpreis, den CO2-Reglements der EU, deren horrende Strafzahlungen für die Hersteller bestimmt indirekt beim Kunden landen oder immer häufigeren Einfahrbeschränkungen der Städte für Verbrenner.
 
Abwarten und „Tee trinken“ respektive „Diesel tanken“ ist also keine Option. Findet übrigens auch der Branchenverband Betriebliche Mobilität, der in einer Studie mit Dataforce ebenfalls für eine Faktenbasis in der Debatte sorgen wollte. Im Resultat stellt man bei den Befragten nur bei einem Fünften eine Veränderungsbereitschaft der Mobilitätsgewohnheiten fest, eine lausige Quote, wenn man eine Transformation stemmen will. Und wenn schon das Auto noch immer das Pendlerverkehrsmittel Nummer 1 ist, weil die Öffis speziell am Land zu schlecht ausgebaut sind, warum ist es dann nicht wenigstens längst elektrisch angetrieben? Viel häufiger als von vielen „Land-Leuten“ behauptet, ist das speziell am Land und Umland eben doch möglich. „Die Politik und auch kleinere Unternehmen sollten sich die Studie genau anschauen, denn hier gibt es den größten Nachholbedarf“, empfiehlt Geschäftsführer des BBM Axel Schäfer.
 
Flottenbe¬treiber müssten sich mit der richtigen Nutzung von E-Fahrzeugen auseinandersetzen sowie mit der Tatsache, dass diese andere Anforderungen an Wartung, Garantie und Versicherung hätten, meint auch Berater Markus Collet von Corporate Value Associates jüngst auf einem Branchenforum des Verbandes markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF). „Elektrofahrzeuge sind mittelfristig ohne Alternative für die politisch geforderte CO2-Minderung. Insofern gibt es keinen Weg zurück zu Verbrennern“, warnt Collet vor etwaigem Abwarten.
 
Es ist doch so: Firmenflotten machen zwei Drittel der Neuzulassungen aus, sie sind der Schlüssel für die Antriebswende. Das sieht etwa auch Charlotte Ojala, Managerin Elektromobilität bei der Now, so und appelliert im Interview mit dem Bundesverband Betriebliche Mobilität für schrittweisen Einstieg, genaue Analyse, Einbeziehung der Mitarbeiter und vorausschauende Schaffung von Ladeinfrastruktur. Und sie betont die Chancen: ökologisch, ökonomisch und fürs Image. Es wird Zeit, diese Chancen zu ergreifen.
 
Spannende Lektüre und eine chancenreiche Woche wünscht

Johannes Reichel
Stv. Chefredakteur VISION mobility

Johannes Reichel
stellv. Chefredakteur
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