Warum AfD-Anhänger E-Autos hassen und Elon Musk lieben
Liebe Leserinnen und Leser,
die Preise für E-Autos fallen allerorten, was für die potenziellen Kundinnen und Kunden grundsätzlich gut ist. Trotzdem muss man das Thema differenziert beleuchten. Fakt ist: Die Preissenkung bei Elektroautos, ausgelöst durch die Abschaffung staatlicher Kaufprämien, hat zu bedeutenden Veränderungen im Markt geführt. Hersteller wie VW, Dacia und Tesla reagieren auf diese Entwicklung, indem sie ihre Preise senken – und das teils massiv: Dacia hat den Preis des Spring, des ohnehin günstigsten Serien-E-Autos, mit einem „Elektrobonus“ von 10.000 (!) Euro um fast 50 Prozent auf 12.750 Euro reduziert.
Anpassung ans Marktniveau
Dies dient nicht nur dazu, die Nachfrage zu stimulieren und den Absatz zu erhöhen, sondern spiegelt auch eine Anpassung an die Marktsituation wider. Ein weiterer Vorteil dieser Entwicklung ist der zunehmende Wettbewerb, insbesondere durch chinesische Hersteller wie BYD. Diese profitieren von staatlicher Unterstützung (des chinesischen Staates) und effizienten Produktionstechniken, was die Marktdynamik erhöht und den Wettbewerb verstärkt.
Die Vorteile der Elektromobilität sind unbestritten
Darüber hinaus bieten E-Autos durch ihren geringeren Energieverbrauch und die lokale Emissionsfreiheit ökologische Vorteile. Fortschritte in der Batterietechnologie versprechen weitere Verbesserungen und steigern die Attraktivität für Käufer.
Die Preise haben auch eine Kehrseite – für die Hersteller
Jedoch bringen die gesenkten Preise für E-Autos auch Herausforderungen mit sich. Die abrupte Abschaffung der staatlichen Prämien und die daraus resultierende Preissenkung können die Finanzen der Hersteller belasten. Zudem besteht für Leasinggesellschaften und Autofinanzierer das Risiko finanzieller Einbußen durch geringere Restwerte der Fahrzeuge.
Ein weiterer Nachteil ist die Reduzierung staatlicher Investitionen in die Infrastruktur für Elektromobilität und Batterieforschung in Deutschland, was langfristige Auswirkungen auf die technologische Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit haben könnte.
Die grundsätzlichen Probleme des Automarktes sind darüber hinaus: Er ist gesättigt und leidet unter der Inflation. Denn für die meisten Haushalte ist das Auto nach dem Wohnen selbst der zweitgrößte Kostenblock. Weshalb gerade in den staugeplagten Innenstädten immer mehr Menschen aufs Auto verzichten. Absolut gesehen steigt die Zahl der Pkw zwar noch an, aber der ganz große Nachfragehype ist vorbei …
Ihnen einen guten Start in die Woche, mit welchem Verkehrsmittel auch immer,
Gregor Soller
Chefredakteur VISION mobility