Skoda Auto: Das wird der Elroq - und weitere spannende News aus der Branche
Liebe Leserinnen und Leser,
manchmal denkt man verklärt an die „wilden Siebziger Jahre“ zurück. Mit Streiks, RAF und Anti-Atomkraft-Demos. Grundsätzlich ist es unabdingbar, seine Meinung frei äußern zu dürfen und gegen Unrecht auf die Straße zu gehen. Doch das Ganze braucht immer auch ein Augenmaß: Denn abgerechnet wird danach und die Bilanz sieht hier eher düster aus. Die Streiks haben die britische Industrie derart geschwächt, dass sich Bergbau, Stahl und Britisch Leyland nie wieder davon erholt haben. Und die RAF sorgte in Deutschland für ein Unsicherheitsgefühl wie nie zuvor. Die Anti-Atomkraft-Demos brachten wenigstens einen Denkprozess in Gang, führten aber letztlich auch nur in Deutschland (und künftig übrigens Spanien, wo man eine ehrliche Gesamtkostenbilanz inklusive Atommüll und Rückbau samt Subventionen aufgemacht hat) zum Ziel. Erreicht wurde mit diesen teils gewaltsamen Aktionen also wenig.
Trotzdem sind wir so unbelehrbar, sie zu wiederholen: Der Anschlag auf Tesla in Berlin, der auch tausende Privathaushalte traf, ist ebenso kontraproduktiv für den Industriestandort Deutschland wie die permanenten Streiks bei der Deutschen Bahn und der Lufthansa. Und dass in Berlin noch mehrere hundert Personen für die RAF auf die Straße gingen, schlägt dem Fass den Boden aus. Denn Gewalt zieht in der Regel immer nur Gegengewalt nach sich, wie man seit Wochen auch im Gaza-Streifen beobachten kann – und reißt neben den aggressiven Streithähnen meist noch viel mehr friedliebende Unbeteiligte mit sich.
Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn wir endlich wieder gemeinsam verhandeln, diskutieren und dann an einem Strang ziehen, wenn es um unsere Zukunft geht. Dass es im Zweifelsfall nämlich auch keine solche geben kann, zeigt einmal mehr das Beispiel „British Elend“: Einst „too big to fail“ ist eine unabhängige britische Autoindustrie heute Geschichte ….
Auf dass wir endlich wieder positive Geschichten schreiben! Das wünscht Ihnen und sich selbst
Gregor Soller
Chefredakteur VISION mobility