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Volkswagen will E-Autos auch in US-Werk bauen

Mit der Entscheidung für die Fertigung in Chattanooga sucht man die lokale Nähe zum Markt, auf dem man sich für die Elektro-Fahrzeuge gute Chancen erhofft.

Wiedergutmachung: VW will mit dem Werk in den USA beweisen, dass man auch nachhaltige Automobile zu bauen versteht. | Foto: VW
Wiedergutmachung: VW will mit dem Werk in den USA beweisen, dass man auch nachhaltige Automobile zu bauen versteht. | Foto: VW
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Johannes Reichel

Der Volkswagen-Konzern will seine E-Fahrzeuge ab 2022 auch in den USA fertigen. Der Konzern hat als ersten Produktionsstandort in Nordamerika das Werk Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee festgelegt. Dort sollen die Modelle auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens MEB produziert werden. Man investiert dafür rund 700 Mio. Euro (800 Mio. US-Dollar) in den Standort. Durch den Ausbau des Werkes entstünden bis zu 1.000 direkte Arbeitsplätze sowie weitere Arbeitsplätze bei Zulieferern in der Region, verspricht der Hersteller. Weltweit ist für die nächsten Jahre die Errichtung von acht MEB-Werke in Europa, Nordamerika und China vorgesehen, Produktionskapazitäten, um bis 2025 mehr als eine Million E-Autos pro Jahr zu verkaufen, wie der Hersteller mitteilt. Weitere MEB-Werke entstehen in Emden, Hannover, Dresden und dem tschechischen Mlada Boleslav.

„Die USA ist einer der wichtigsten Standorte für die weltweite Automobilindustrie. Die Entscheidung ist ein wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie von Volkswagen in Nordamerika. Wir wollen den Marktanteil in den kommenden Jahren deutlich ausbauen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen Konzerns, Herbert Diess.

Er betont zugleich die Bedeutung des US-Marktes für die Elektro-Strategie des Unternehmens. Diess. Als erstes Elektroauto wird das SUV-Modell ID. CROZZ in Chattanooga vom Band rollen, in Amerika wird zudem auch der ID. BUZZ angeboten, von dem man als Wiedergänger des "VW Bulli" gute Verkaufschancen erhofft.

Was bedeutet das?

Klar, bei der Entscheidung für die Fertigung in den USA spielen die protektionistischen Tendenzen der Regierung Trump eine Rolle. Bevor man sich von etwaigen Zoll-Wirren abhängig macht, fertigt man lieber lokal und sendet an den irrlichternden Präsidenten gleich noch eine Arbeitsplatzbotschaft. Zudem ist der US-Markt natürlich ein zentraler Schauplatz der Mobilität der Zukunft, auf dem man präsent sein will - wenn nicht muss. Und dann gilt es natürlich auch, den vielen vergrätzten US-Kunden der Marke zu beweisen: Volkswagen baut auch ehrlich saubere Autos, "BlueDiesel" war gestern. Allerdings erst ab 2022. Bis dahin kann, auch politisch, noch viel passieren ...

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